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Auserwählter
Ich habe mir 5 Bücher für diese Challenge vorgenommen. Sprich, ich muss ungefähr alle zwei Monate ein Buch beenden, um meine Quote zu erfüllen (und vielleicht noch ein weiteres Buch dieses Jahr zu schaffen, was ich hoffe. BDraw hat mich ein bisschen heiß auf die Bücher von Sarah Kuttner gemacht. )
Radical Self-Love
von Gala Darling
Okay, warum sollte ausgerechnet ich ein Buch lesen, welches sich um radikale Selbstliebe dreht? Je nachdem, wen man fragt, bin ich entweder eine selbstverliebte Dramaqueen oder eine herrische Hyperkapitalistin oder beides. Außerdem stehen die meisten Leute "Selbsthilfebüchern" und ähnlichem Scheiss recht misstrauisch entgegen. Ich auch.
Trotzdem hat mich irgendetwas an dem Buch angesprochen. Vom Versprechen, dass Gala Darling ein 'Orakel allen geheimnisvollen Glamours' und ein 'modernen Guru' sei bis hin zum allgemeinen Design und der wunderhübschen Ästhetik ihres Instagram-Accounts sah das ganze wirklich vielversprechend aus. Ich hatte mir von dem Buch versprochen, ein paar handfeste Tipps dazu zu bekommen, wie ich im Alltag besser auf mich Acht gebe und wie ich ich es schaffe, an meinen Fehlern zu arbeiten, ohne mich selbst zu verleugnen.
Wenn Gala Darling davon spricht, dass sie den Alltag ihrer Leserinnen "magischer" machen will, dann meint sie das auch so. Das Buch ist voll mit Wohlfühlphrasen und derbe esoterisch angehauchten Ideen, aber im Kern steht vor allem eine Sache: Wie derbe geil sich die Autorin selber findet. Ich meine, gut, sie liebt sich selbst radikal, und das muss man ihr auch zugestehen. Vielleicht ist das auch der Versuch, mit gutem Beispiel voranzugehen. Leider sind ihre Tipps für mehr Selbstliebe und Selbstachtung so alt wie der Begriff "famos": Sei nett zu dir selbst, ziehe dir hübsche Sachen an, stehe bei Partys nicht immer nur in der Ecke. Ich finde solche abgedroschenen Phrasen fürchterlich, denn sie helfen eigentlich niemandem. Anfängerinnen und wirklich schüchterne Girls werden sich nicht plötzlich mit der Hand gegen die Stirn schlagen und sagen "Achsooo, ich soll auf andere Leute ZUGEHEN!". Und Frauen wie ich, die so halbwegs wissen, was sie wollen und können, sind schon von alleine auf die Idee gekommen, dass man sich auch einmal selbst herausfordern muss.
Es gibt keinerlei konkrete Ideen oder Anregungen zum Konzept "radikale Selbstliebe", sondern nur Wischi-Waschi-Esoterik-Wohlfühlgeblubber mit viel, viel Selbstbeweihräucherung. Ein paar gute Ansätze, aber nichts handfestes. Schade!
Für wen empfehle ich das Buch: Als Geschenk für etwas schüchterne Mädchen zum 16. Geburtstag.
Geändert von Caro (02.03.2018 um 23:19 Uhr)
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